Das Spiel der Ersten wurde wegen der Bundestagswahl zusammen mit dem gesamten Spieltag der Bezirksligen in den Mai verlegt, während die Kreisklassen ihren Spieltag durchzogen. Sehr zum Leidwesen des SK Weidhausen, denn sowohl die Zweite als auch die Dritte mussten vermeidbare Niederlagen einstecken.

SKW III – Kronacher SK III  1,5:2,5

Es war gerade eine Stunde gespielt, als Hans Kugelberg beim Durchzählen feststellen musste, dass ihm eine Figur abhandengekommen war. Schnell war die Partie aussichtlos verloren und Hans reichte seinem Kontrahenten die Hand. Norbert Rehe lehnte in durchaus hoffnungsvoller Stellung folglich ein Remisangebot des Kronacher Spielführers Mainz ab, musste dann aber mit ansehen, wie das Läuferpaar des Gegners die eigenen Türme jagte, bis erwartbar eine Qualität verloren ging. Wie aus dem Nichts kam dann recht überraschend ein erneuter Vorschlag zur Punkteteilung, die Rehe natürlich akzeptieren musste. „Springer in Meisterhand“ – so lautet eine Reminiszenz an eine ehemaligen Weidhäuser Schachlegende. Diesmal war es an Christian Schmitt-Ramming, der seine Pferde nach einem Qualitätsrückstand durch die gegnerischen Reihen springen ließ, so dass dem Kronacher Vorsitzenden der Überblick verloren ging. Erst wanderte die Qualität zurück, dann kam ein ganzer Turm dazu, es stand ausgeglichen 1,5:1,5. Nun war es an Klara Stengel im Duell zweier Nachwuchsspieler, für die Entscheidung zu sorgen. Bereits in der Eröffnung stand sie leicht unter Druck, kämpfte dann aber fast drei Stunden lang, um am Ende doch anerkennen zu müssen, dass der Gegner an diesem Tag einfach besser war.

SKW II – TSV Oberlauter I 2:4

Auf dem Papier schien alles klar: Der Tabellenführer gegen den Vorletzten, 210 DWZ-Punkte im Schnitt besser, da muss man auch den Ausfall von Finn Knauer verkraften. Doch kaum einer kam an seine Normalform heran und am Ende hatten die Weidhäuser zurecht das Nachsehen.

In den ersten beiden Stunden geschah wenig, allerdings hatte Manfred Knauer große Probleme in der Eröffnung und lag schnell einen Bauern hinten, Dieter Günther verlor gleich zwei Bauern, die aber hatte Norbert Wurst mehr. Frank Gugisch hatte sich einen optischen Vorteil erspielt, sah aber keine sinnvollen Fortsetzungen mehr und willigte ins Remis ein. Gleiches geschah 5 Minuten später im Spitzenspiel. Nach nur 15 Zügen war die Stellung bei fast vollem Brett recht verkeilt und Marc Gärtner gab sich gegen den Oberlauterer Topspieler Fischer mit der Punkteteilung zufrieden.

Erneut plätscherte das Match eine Stunde vor sich her, in der aber die Waage mehr und mehr zugunsten des Außenseiters kippte. Dann aber schlug Arndt Knauer zu. Er knöpfte in einem groß angelegten Abtausch dem Gegenüber einen Bauern ab, wickelte dann ins Bauernendspiel ab und schob dieses zwar nicht immer optimal aber doch kontinuierlich zum Sieg nach Hause. Das war es dann aber mit der Weidhäuser Herrlichkeit. Dieter Günther kämpfte sich zwar großartig zurück ins Match, hatte am Ende aber gegen die Freibauern am Königsflügel kein Mittel und musste die Segel streichen. „Wurschtl“ hatte einen schwarzen Tag und schaffte es, trotz drei Mehrbauern seinen König auf Matt zu stellen, was ihn immer weiter unter Druck brachte. Als dann der Vorsprung aufgebraucht war, fiele wenige Züge später alles in sich zusammen und es stand 2:3. Und auch Buggi kam nicht mehr auf einen grünen Zweig: Eine klassische Mattdrohung auf h2 kostete einen Springer, die Stellung war aussichtslos und die Überraschung perfekt. Diese Niederlage kostete die zweite noch nicht die Tabellenführung, der Traum von der Meisterschaft dürfte jedoch vorbei sein, da die Konkurrenz noch ein Spiel mehr hat.