Rechtzeitig vor dem entscheidenden Kellerduell gegen den FC Marktleuthen trafen die neuen Trikots und Trainingsjacken ein. Der Spielleiter Olaf Knauer hat einheitliches Auftreten gefordert. Wenn man schon absteigen sollte, dann bitte mit Stil. Doch nach der optimistischen Prognose des Vorsitzenden Tom Carl am Trainingsabend („Das Ding gewinnen wir 6:2!“) zeigten fast alle Mannen Bestform. Tatsächlich gelang die mit Abstand beste Leistung der Saison, Marktleuthen war quasi ohne Chance und am Ende zog der SK noch einmal seinen Kopf aus der Abstiegsschlinge.

FC Marktleuthen II – SKW I 2:6

Mit breiter Brust setzte man sich nach fast eineinhalb Stunden Fahrzeit ans Brett, schnelle Remis waren vom Spielleiter untersagt und dementsprechend konzentriert ging man von Beginn an zu Werke. Gert Schillig an Brett 8 tauschte schnell die Damen und kam damit positionell in Vorteil. Rüdiger Günther am Spitzenbrett zeigte sich in der Eröffnung deutlich versierter als André Wilfert und ab dem 6. Zug kämpfte dieser gegen einen Bauernverlust. Karlheinz Stingl griff Tom Carl an Brett 2 in einer bekannten Variante des tschechischen Systems am Königsflügel mit den Bauern forsch an, der rochierte in aller Ruhe im 18. Zug lang und griff seinerseits den weißen Monarchen an. Die anderen Bretter verliefen zwei Stunden recht ruhig, die Spannung nahm zu und erst das verdiente Remis von Christoph Sonnenberg – es waren noch ungleiche Läufer am Brett bei jeweils fünf Bauern auf dem Brett, eröffnete den Reigen der Ereignisse.

Herbert Hempfling lehnte ebenso wie Volker Herdin dann ein Remis ab, beide waren zum Kampf bereit. Bei Herdin, der seine Figuren gut ins Spiel brachte, bot sich dann ein Figurenopfer zum Königsangriff an, worauf er nur kurz brüten musste, eh er mit dem Läufer auf h6 einschlug. Während Gert Schillig seinem inzwischen eroberten Mehrbauern souverän in die Führung ummünzte, musste Volkers Gegner nach der Aktivierung des Turms schnell erkennen, dass ein Matt nicht mehr abzuwenden war – Weidhausen lag 2,5:0,5 in Front.

Dann ging es – es war gerade High Noon – Schlag auf Schlag: Jürgen Dehler zeigte sich nach verpatzter Vereinsmeisterschaft in den Mannschaftskämpfen einmal mehr in Topform und zerlegte das unkoordinierte Figurenspiel seines Gegners nach Strich und Faden, was ihm zunächst zwei Qualitäten und dann den ganzen Punkt brachte. Inzwischen hatte Rüdiger den Mehrbauern nicht nur erobert sondern auch auf die 7. Reihe geführt, Wilfert gab entnervt auf. Tom Carls Leichtfiguren arbeiteten optimal zusammen, was zu einer Mattdrohung und schließlich zum Figurengewinn führte. Stingl gab nach verzweifelten Rettungsversuchen die Partie schließlich auf, das Match war längst gelaufen. Nicht mehr ins Gewicht fiel dann die Niederlage von Mannschaftsführer Olaf Knauer, dem man nach seiner Verletzung die fehlende Matchpraxis anmerkte. Den Schlusspunkt setzte dann Hempfling, der schließlich seine vergeblichen Gewinnversuche einstellte und mit einem Remis das 6:2 perfekt machte.

Tabellenplatz 7 wurde anschließend in der Kommunbräu und dann im Spiellokal gebührend gefeiert – und der Spielleiter für seine Kleiderbestellung noch einmal freudig gelobt.